Bei Internet-Anzeigenmärkten wird lediglich der Kontakt zwischen Ihnen als Kaufinteressent und dem Verkäufer hergestellt. Die Identität der Anbieter, deren Bonität wie auch das Vorhandensein von Fahrzeugen werden in der Regel nicht geprüft. Deshalb sollte man keinesfalls Vorauszahlungen leisten.
Niemals Bargeldtransfer!
Geld-Überweisungen mittels Bargeldtransfer, z. B. über Western Union, MoneyGram oder ähnliche Anbieter, sind selten seriös. Sie werden häufig für einen angeblichen Treuhandservice missbraucht und sind nicht für die Abwicklung von Zahlungen im Online-Autohandel geeignet – auch nicht mit angeblich „eingebauter“ zusätzlicher Legitimierung. Selbst dann nicht, wenn Sie das Geld als „Sicherheit“ oder „Liquiditätsnachweis“ an eine Ihnen persönlich bekannte Person (Freunde, Verwandte) versenden sollen.
Die folgenden drei Varianten sind nach wie vor beliebte Betrugsmaschen:
- Szenario: Extremes Schnäppchen, Verkäufer im Ausland, Zahlung über Western Union / MoneyGram
Setzt sich der Interessent mit dem Verkäufer per E-Mail in Verbindung, so wird er aufgefordert, zur Verdeutlichung seiner Kaufabsicht eine Anzahlung per Bargeldtransfer zu leisten. Zum Nachweis der Anzahlung soll er dem Verkäufer den Absendernamen und die Kontrollnummer nennen. Der Verkäufer kann nun durch Angabe des Absendernamens, des Herkunftslandes, des erwarteten Betrags und der Vorlage eines gefälschten Identitätsnachweises das Geld abheben. Da er beim Zahlungsempfang meist gut gefälschte Dokumente nutzt, um sich auszuweisen, ist das Geld in diesen Fällen unwiederbringlich verloren – und das angebotene Fahrzeug existiert gar nicht. In manchen Fällen wird dem Käufer auch mitgeteilt, dass das Geld derzeit zurücküberwiesen werde, da es Unstimmigkeiten mit dem Konto gebe. Dies ist jedoch reine Hinhaltetaktik und erschwert die Rückforderung des Geldes. - Szenario: Extremes Schnäppchen, Verkäufer im Ausland, Zahlung über Spedition / Verschiffungsunternehmen
Dem Käufer wird vom vorgeblichen Verkäufer eine Spedition oder ein Verschiffungsunternehmen im Internet genannt, das angeblich treuhänderisch tätig sei und die Zahlungsabwicklung übernehmen solle. Die Internetseiten zu diesen Firmen verschwinden jedoch nach kurzer Zeit aus dem Netz und tauchen unter anderer Adresse wieder auf. Die Seiten sind häufig gut gefälscht und wirken seriös. In manchen Fällen wird dem Käufer auch mitgeteilt, dass das Geld derzeit zurücküberwiesen werde, da es Unstimmigkeiten mit dem Konto gebe. Auch dies ist reine Hinhaltetaktik und erschwert die Rückforderung des Geldes. - Szenario: Bargeldtransfer an einen Bekannten als Bestätigung der Ernsthaftigkeit des Kaufwillens oder als Liquiditätsnachweis
Dem Käufer wird nahegelegt, als Beweis seiner Zahlungsfähigkeit und -willigkeit das Geld per Bargeldtransfer (bspw. über WesternUnion / MoneyGram) an einen Bekannten oder ein Familienmitglied zu überweisen und die Kopie des Einzahlungsbelegs per E-Mail zu versenden. Der Käufer wiegt sich dabei in Sicherheit, da nur die ihm bekannte Person das Geld in Empfang nehmen kann. Sobald der Betrüger jedoch die Identität des Zahlungsempfängers kennt, werden dementsprechend die Ausweispapiere gefälscht und der Betrag unter dem Namen des Bekannten abgehoben.
Sonderfall Verkäufer: Käufer aus dem Ausland meldet sich auf Ihr Inserat, Zahlung durch überhöhten Scheck
Dieser Fall ist unter dem Punkt Scheckbetrug im Verkäufer-Teil zu finden.
Vorsicht bei Treuhand-Services!
Oft versuchen Betrüger, mit einem vermeintlichen Treuhandservice, Versandservice oder auch Logistikservice Vertrauen zu erwecken. Da Internet-Fahrzeugmärkte an dem eigentlichen Kaufprozess in der Regel nicht beteiligt sind, können sie diesen Service gar nicht anbieten. Fahrzeugmärkte bieten deshalb keinen Service für die Geld-Transaktion an, raten davon ab und sprechen auch keine Empfehlung für eine bestimmte Zahlungsmethode aus.
Verdächtigen Treuhand-/Speditionsservice gefunden? Infos dazu…
Treuhandservice bereits genutzt? Hilfe dazu…
Sie stehen mit dem Verkäufer in Kontakt? Hilfe dazu…
Vermeintliche Notare
Eine scheinbar seriöse Methode in Sachen Treuhand kommt auch bei diesem Trick zur Anwendung: Angeblich möchte eine Bank ein Fahrzeug verkaufen, das aus einer Insolvenzmasse stammt. Sobald der Kaufinteressent Kontakt aufnimmt, meldet sich der Betrüger, der sich als Notar ausgibt. Er erklärt, dass wegen des Insolvenzverkaufs zwar eine Besichtigung des Fahrzeugs nicht möglich sei, jedoch ein Rückgaberecht bestehe. Der Vertrag werde von Verkäufer sowie Käufer jeweils zu Hause unterschrieben. Nach Vertragsschluss müsse der Käufer zunächst eine Rate auf einem Treuhandkonto einzahlen, damit das Fahrzeug überführt werden könne. Mit der Einzahlung auf ein vermeintlich sicheres Konto bzw. eine „notarielle Treuhandabwicklung“ wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine einfache und risikofreie Zahlung handelt. Sobald der Käufer die Einzahlung geleistet hat, bricht der Kontakt mit dem vermeintlichen Notar ab.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier…
Weitere gängige Betrugsmethoden, auf die Käufer achten sollten:
Die verschwiegene Fahrzeughistorie
Gefälschte Seriositätsbestätigung
Besichtigung und Übergabe
Gefälschte Dokumente
Gefälschte E-Mails
Weitere gängige Betrugsmethoden, auf die Verkäufer achten sollten:
Fahrzeugübergabe an Dritte
Reparaturkostenbetrug
Versicherungsbetrug
Kauf per E-Mail-Bestätigung
Notar auf Vorkasse
Der Konto-Trick
Nie digitale Dokumente
Vermittlungsmasche
Scheckbetrug